Carcel-Lampe
Der Pariser Uhrmacher Bertrand Guillaume Carcel (1750 – 1812) nahm sich die
Pumplampe von Meister Grosse Meißen bzw. die des französischen Abtes Mercier zum
Vorbild. Er konstruierte eine Lampe bei der das Öl nicht mehr von Hand zum Brenner
gepumpt werden mußte, sondern baute ein Federwerk auf dem Prinzip des Uhrwerkes und
trieb damit eine Pumpe an. Dies war eine Einzylinder Glaskolbenpumpe mit einem
Durchmesser von 6,7 mm, die auf beiden Seiten wirkte. Über Ventile und durch dünne
Leitungen drückte die Pumpe das Pflanzenöl in den Argandbrenner, der mit einer
innenliegenden Gewindestange zur Dochtverstellung versehen war.
Die Blendwirkung der Flamme hob man mit einer Milchglaskugel, die auf der Brennergalerie der Lampe ruhte, auf. Durch die ständig gleichmäßig brennende Flamme wurde diese Lampe auch zu Lichtversuchen eingesetzt. Bec Carcel war die erste genormte Lichteinheit. Diese hatte Gültigkeit bis 1884 und wurde dann von der Einheit ( HK) Hefenerkerze abgelöst.
Durch den hohen Kraftaufwand, der zum bewegen des Kolbens in der Pumpe notwendig war, war das Uhrwerk ständig überlastet und sehr oft beschädigt.
Carcel änderte einiges an seiner Lampe, doch wegen des hohen Preises und den ständigen Reparaturen an Uhrwerk und Pumpe setzte sich diese nicht durch. Für seine Erfindung opferte Carcel sein ganzes Vermögen und starb mittellos im Jahr 1812.
Doch seine Idee lebte weiter und wurde von vielen nach dem Ablauf des Patentes 1816 weitergeführt. Verbessert wurde die Lampe unter anderem von Gagneau, Nikod und Careau. Careau verbesserte die Lampe in dem er die Pumpe mit vier Kolben bestückte. Ab 1817 baute Gagneau zwei Seidenbälge in seine Pumpe ein, die er über ein Nockenrad, ähnlich wie beim Schlagwerk einer Uhr, drückte. Die wesentlichste Verbesserung erreichte Penot. Er konstruierte eine neuartige Pumpe und zwar eine Membranpumpe mit drei Kammern, auch Priesterpumpe genannt. Als Membrane benutzte er Goldschlägerhaut. Dies ist die gegerbte Haut vom Dickdarm eines Rindes. Durch das neue System ist die Pumpe gegenüber ihrer Vorgänger wesentlich leichtgängiger. Das Federwerk wurde lange nicht mehr so stark belastet, auch war das Abdichten des Pumpenkörpers wesentlich einfacher. Mit der Änderung der Pumpe auf zwei Kammern (durch Rimbert) erhielt die Lampe ihre endgültige Konstruktion und wurde bis etwa 1900 gebaut.
Die Uhrwerkslampe blieb jedoch die konstruktionsreichste und teuerste aller Lampen und war somit einer privilegierten Schicht vorbehalten. Selbst heute gilt die Lampe in einer Sammlung als große Rarität.
Quelle Lothar Spaniol und weitere
Die Pumpe lieferte reichlich Öl, so dass die Flamme immer gleichmäßig brannte. Das überschüssige Öl das von der Flamme nicht verzehrt werden konnte, lief in den Ölbehälter der Lampe zurück und stand dem Kreislauf erneut zur Verfügung. Da der Docht keine Saugleistung mehr hatte, sondern vom Öl überspült wurde, setzte die Flamme keine Reizstoffe mehr frei. Dadurch wurde die Atmosphäre im Raum wesentlich angenehmer, auch der Docht verkokte nicht mehr so schnell. Für die Lampe erhielt Carcel am 24.10.1800 ein Patent. Dieses wurde von seinem Nachbarn, dem Apotheker Careau, angemeldet und vermutlich auch bezahlt. Careau war auch Miteigner von diesem Patent.
Erstmals stand der äußeren Formgebung einer Lampe nichts mehr im Wege. Denkt man an diejenigen die aus feinem Porzellan vasenförmig hergestellt wurden, oder an die amphorenartigen die mit eleganten Bronzearmaturen versehen waren. Der Phantasie waren nun keine Grenzen gesetzt. Die häufigste Form der Lampen war wohl die zylindrische, mit etwas vergrößertem Fuß zur Aufname des Uhrwerkes und um deren Standsicherheit zu erhöhen. Die äußeren Gehäuseteile waren meist in Messing gearbeitet und mit verschiedenen Mustern oder Motiven verziert. Um den Lichtschein optimal nutzen zu können stellte man die Lampen oft auf Dreifuß- oder Mittelfußständer.
Die Blendwirkung der Flamme hob man mit einer Milchglaskugel, die auf der Brennergalerie der Lampe ruhte, auf. Durch die ständig gleichmäßig brennende Flamme wurde diese Lampe auch zu Lichtversuchen eingesetzt. Bec Carcel war die erste genormte Lichteinheit. Diese hatte Gültigkeit bis 1884 und wurde dann von der Einheit ( HK) Hefenerkerze abgelöst.
Durch den hohen Kraftaufwand, der zum bewegen des Kolbens in der Pumpe notwendig war, war das Uhrwerk ständig überlastet und sehr oft beschädigt.
Carcel änderte einiges an seiner Lampe, doch wegen des hohen Preises und den ständigen Reparaturen an Uhrwerk und Pumpe setzte sich diese nicht durch. Für seine Erfindung opferte Carcel sein ganzes Vermögen und starb mittellos im Jahr 1812.
Doch seine Idee lebte weiter und wurde von vielen nach dem Ablauf des Patentes 1816 weitergeführt. Verbessert wurde die Lampe unter anderem von Gagneau, Nikod und Careau. Careau verbesserte die Lampe in dem er die Pumpe mit vier Kolben bestückte. Ab 1817 baute Gagneau zwei Seidenbälge in seine Pumpe ein, die er über ein Nockenrad, ähnlich wie beim Schlagwerk einer Uhr, drückte. Die wesentlichste Verbesserung erreichte Penot. Er konstruierte eine neuartige Pumpe und zwar eine Membranpumpe mit drei Kammern, auch Priesterpumpe genannt. Als Membrane benutzte er Goldschlägerhaut. Dies ist die gegerbte Haut vom Dickdarm eines Rindes. Durch das neue System ist die Pumpe gegenüber ihrer Vorgänger wesentlich leichtgängiger. Das Federwerk wurde lange nicht mehr so stark belastet, auch war das Abdichten des Pumpenkörpers wesentlich einfacher. Mit der Änderung der Pumpe auf zwei Kammern (durch Rimbert) erhielt die Lampe ihre endgültige Konstruktion und wurde bis etwa 1900 gebaut.
Die Uhrwerkslampe blieb jedoch die konstruktionsreichste und teuerste aller Lampen und war somit einer privilegierten Schicht vorbehalten. Selbst heute gilt die Lampe in einer Sammlung als große Rarität.
Quelle Lothar Spaniol und weitere
Kommentare
Kommentar veröffentlichen